Risiken

Für die kommenden Gerationen müssen unsere wertvollen Vredener Grundwasserkörper geschützt werden. Viele Risiken können Folgen nach sich ziehen, die sich irgendwann nicht mehr umkehren lassen. 

 
Moor in Vreden

 

Klimawandel

Infolge des Klimawandels werden Trocken- und Hitzeperioden zukünftig öfter, intensiver und länger auftreten. Im Jahr 2018 verdunstete in NRW zum ersten Mal seit Aufzeichnungsbeginn mehr Wasser als Niederschlag fiel.
(Quelle: https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/wasser/hydrologische-berichte
Somit sind die Grundwasserneubildung und der Grundwasserstand direkt von ausbleibenden Niederschlägen betroffen.

 

Die Wassersituation wird zusätzlich durch den Effekt verschlechtert, dass die trockeneren und heißeren Bedingungen einen erhöhten Wasserbedarf des Menschen mit sich bringen. Im Zeitraum zwischen 2012 und 2020 wurde ein Anstieg der Wasserentnahmemengen zur Wasserversorgung festgestellt, der mit den trockenen und heißen Jahren 2018 bis 2020 im direkten Zusammenhang steht.   (Quelle: Klimabericht NRW 2021)
 

Wasserknappheit gefährdet Lebensgrundlagen

Extreme Wetterlagen werden durch den Klimawandel immer häufiger vorkommen. In den Sommermonaten 2018 und 2019 haben wir hier in Vreden und Umgebung eine heftige Dürre erlebt. Die landwirtschaftichen Nutzpflanzen hatten keine Möglichkeit an Wasser zu kommen und reiften weit vor der eigentlichen Erntezeit ab. Große Ertragsausfälle bei den 'Not-Ernten' waren die Folge. 

Nicht nur die Nutzpflanzen litten unter der Wasserknappheit, auch zahlreiche Wildpflanzen und Tiere konnten in diesen trockenen Sommern nicht überleben.

 

Salzgewinnung durch Solung

Natürliche unterirdische Salzvorkommen werden durch die Einleitung von Wasser gelöst. Anschließend wird das mit Salz gesättigte Wasser - die Sole - wieder über Tage gefördert. Durch dieses Aussolen entstehen weit unter der Erdoberfläche Hohlräume, die Kavernen heißen. 

Für dieses Verfahren wird eine sehr große Menge sauberes Wasser benötigt. Dieses Wasser wird seit dem Jahr 1973, also bereits seit fast 5 Jahrzehnten, aus dem Vredener Grundwasserkörper 928-04 abgepumpt.

Unabhängig von den Niederschlagsmengen ist für jedes Jahr eine Menge von 7.000.000 m³ für die Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH genehmigt. Dabei wird immer von der gleichen Grundwasser-Neubildung von knapp 12.000.000 m³ pro Jahr ausgegangen. Das ist sehr unrealistisch, denn in niederschlagsarmen und heißen Jahren wird sicher weniger neues Grundwasser gebildet.

Die Trägheit der Genehmigungsverfahren, und die Kollosionen in den Zuständigkeiten der Behörden (Wasseraufsicht versus Bergbauaufsicht) sind für das Grundwasser in unserer Region katastrophal. 

 

 

 

Im Moorboden gebundenes CO2 tritt in die Atmospäre

 

Ein weiteres Risiko in diesem Zusammenhang ist die Freisetzung von CO2 durch das Trockenlegen der Moore. Die Moore und die Moor-Regenerations-Biotope sind sehr wichtig im Kampf gegen die Klimakrise. Sie binden enorm viel CO2, welches sich komplett verflüchtigen würde, sobald sie austrocknen.

Das müssen wir unbedingt verhindern. Auf den trockenen Bildern ist das Zwillbrocker Venn im Jahr 2018 zu sehen - es ist erschreckend, wie sehr sich das Wasser zurückzieht.  

 

Monitoring | Grundwassermessungen 

Es müsste ein objektives Monitoring in ganz Vreden geben. So könnte der Grundwasserstand neutral dokumentiert und beobachtet werden. Momentan müssen wir uns auf sporadische Messungen verlassen, die teilweise von Unternehmen, die vom Vredener Grundwasser profitieren, organisiert werden. 
Unabhängige Kontrollen durch den Kreis Borken, wie es im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Vreden am 13.09.2020 beschlossen wurde, über einen Zeitraum von 1-2 Jahren führt der Kreis Borken nicht durch.  
 

 Fairness und Objektivität

Es ist wichtig, dass wir aus der Bevölkerung heraus unsere Rechte auf eine generationengerechte Zukunft einfordern. Welche Möglichkeiten es dazu gibt, wird die nahe Zukunft zeigen.